Wenns - Susch - Wandern so lange der Urlaub reicht

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2017/18 GTA/ Grande Traversata delle Alpi und TurAlpZin

13  Di  Wenns   - Prutz    22,3      902 ^ 1000    09:00 – 16:30


Was macht das Wetter? Es hat geregnet in der Nacht. Graue Wolken wechseln mit blauem Himmel, der Wind bläst nicht ohne.

Wo ist nur der Aufstieg? Drei Varianten werden probiert, mein Navi lehnt sie alle ab. So steigen wir erst mal eine Nebenstraße hinauf und kommen so nach einem Abzweig auf die eingegebene Route. In Serpentinen zieht sich die Straße durch Siedlungsgebiet höher und höher und wechselt dann in einen Steig. Der ist zwar steil, aber allemal schöner als auf Teer weiterlaufen zu müssen. Trübe ist die Luft, keine Fernsicht, schemenhaft Bäume und Sträucher, auch das hat seinen Reiz. Die Blumen sehnen sich nach Sonne und recken ihre Blüten hoch. Nach so ca. 400 Höhenmetern sind vor uns mehrere Abzweige zu erkennen.

Der dritte Weg nach links müsste unserer sein, denke ich beim Betrachten des Navigationsgerätes. Auf dem zweiten kommt uns ein Wanderer, Bauer und Jäger mit seinem Hund entgegen und fragt überrascht nach unserem Ziel. „Zum gachen Blick will ich“, erkläre ich. Er meint; „da seid ihr aber etwas falsch dran, da müsst ihr den Weg hinter euch den Berg hinunter nehmen, ich begleite Euch ein Stück“. Etwas verwirrt versuche ich meine Route zu verteidigen. Er überlegt noch mal und meint dann; „ja das kann man schon gehen, ist aber schwierig zu finden, führt über weglose Wiesen, bei dem Nebel ist das nicht unbedingt zu empfehlen“. So füge ich mich und wir nehmen sein Angebot gerne an.

Warum auch treffen wir diesen Mann ausgerechnet jetzt und ausgerechnet an dieser Stelle? Drei Minuten eher oder später wären wir im nicht begegnet. Von solchen „Begegnungen“ lassen wir uns immer öfters inspirieren, glauben, die Sache hat schon ihren bestimmten Sinn.


So laufen wir ratschend den Weg mit ihm weiter, nebenbei gibt er uns Tipps für besonders schöne Gegenden. Wir danken bei der Verabschiedung und laufen kreuz und quer, auf und ab, weiter. Manchmal ist die Wegführung etwas verwirrend, dann aber ist Piller gefunden. Eine windgeschützte Bank, Westseitlich an eine Kapelle gebaut, lässt uns etwas verschnaufen.

Am Pillersee dann, ist der Wanderweg zur „Piller Höhe“ nicht mehr zu verfehlen. Ständig steigend führt er uns über Stock und Stein, Moor und Wald, mal auf steinigem, mal auf weichem moosbewachsenen Untergrund, unserem Ziel entgegen. Kälte und Wärme wechseln ebenso, leichter Schneefall weicht immer wieder der Sonne, der Wind bläst kalt.


Und plötzlich stehen wir auf der Straße an der Geländekante und sind baff! „Gacher Blick“, jetzt wissen wir, warum dies so heißt. Ein jäher Absturz runter zum Inn, ca. 700 Meter. Rechts ist Fließ zu sehen, links, das müsste Prutz sein. Wir gehen weiter auf der Straße, links davon wurde das Naturparkhaus Kaunergrad gebaut, rechts eine Aussichtsplattform, welche wir natürlich besteigen. Dank der hohen Einfassung ist es darauf/darin sogar warm und windgeschützt. Ideal zum Mittagessen.

„Ab Puschlin gesperrt“, dieses Schild verwirrt uns etwas und macht unsicher, ob wir da auch laufen dürfen/sollen. Wir Probierens und siehe da, es funktioniert. Die Straße war gemeint, nicht der Fußweg, der uns vorbei an Höfen und steilen Weiden, nach unten bringt. Die Bauern hier haben Schwerstarbeit zu verrichten, wenn sie hier mähen und ernten müssen.

Weit unten im Tal blüht es, dass es eine ware Pracht ist, hoffentlich kommt kein Frost mehr. Die Wirtschaftswege wechseln kleinen Fahrstraßen und je näher wir Prutz kommen, Bundesstraßen mit Gehwegen. Wo hier ein Quartier suchen? Gästehaus Marianne erscheint uns etwas zu weit außerhalb.

Das Zentrum ist erreicht, ich frage einen Bauarbeiter. Gasthaus „Gemse“ meint er, die anderen hätten noch zu. „Zimmer frei“ ist bei einem Haus zu lesen, na bitte, denke ich mir. Aber; ich schelle, werde gemustert, dann heißt es; „alles belegt“. Ich bin sauer, dann sollen sie ihr Schild wegtun!

Beim Haus daneben meldet sich nach dem läuten niemand. Doch weiter zur „Gemse“, der Wirt kommt, sagt; „ich muss erst meine Frau anrufen“. Er erreicht diese nicht, vertröstet uns auf 18:00 Uhr, jetzt ist es 17:00 Uhr! Weiteres suchen verläuft Ergebnislos. Christa wartet am Dorfplatz mit Brunnen, ich ziehe ohne Rucksack rum. So vergeht die Zeit auch, die Stimmung sinkt.

Nochmal zur „Gemse“, noch niemand da. Plötzlich läuft Christa über die Straße, zur Pension wo vorher niemand öffnete. Sie läutet, eine ältere Frau öffnet, Christa winkt mir zu, juhuu, endlich, das Warten ist vorbei! Die „Gemse“ bietet ein gutes Essen, unsere Herbergsdame ist eine sehr rührige und herzliche Frau. Sie erzählt von der langen Pflege ihres Mannes und dem großziehen von 6 Kindern. Im Flur sind Schaukästen mit einer imponierenden Steinesammlung.

14  Mi  Prutz   - Pfunds  7:30 22,1 560 ^ 392   09:00 – 16:30


Schon um 07:30 sitzen wir beim Frühstück und das ist auch gut so. Es gibt viel zu erzählen. Sicher wäre es möglich auf einen schnellen Aufbruch zu drängen und das Frühstück Wortkarg hinunterzuschlingen. Das ist aber nicht unser Stil, Zeit zu haben für nette Worte gehört auf unseren Wanderungen einfach dazu.

Die Sonne wärmt uns schnell, bald aber kommen wir in den Schatten und dort ist es noch empfindlich kühl.

Kühl wie die Stimmung zwischen uns.

Der Grund dazu; ich will weiterhin nach den GPS Routen laufen, Christa aber auf dem Radweg. „Mein Weg“ ist im Schatten, „Ihr Weg“ in der Sonne. „Mein Weg“ steigt recht bald schon an, „Ihr Weg“ verläuft flacher. Als dann noch dazu auf „meinem Weg“ Schilder kommen mit der Aufschrift „gesperrt wegen Bauarbeiten“, ergebe ich mich. Umkehren müssen wir dennoch nicht, ein Pfad zweigt ab und führt nach unten. Geraume Zeit wandern wir noch einer Nebenstraße entlang, wieder begeistern uns die blühenden Obstbäume rund herum.


Scheinbar sind noch weitere Wege gesperrt, Bagger- und Waldarbeiten in den Hängen oberhalb von uns geben deutliche Laute von sich. Bei Ried dann wechseln wir in die Sonne, bzw. auf den Radweg. Wir kommen gut voran, irgendwann aber nervt das stupide Gehen und die Eintönigkeit, besonders durch die ewig lange Ortschaft Tösens. Bei einer Kirche mit Bushaltestelle warte ich auf Christa, ein älterer Herr spricht mich an.

Bei der Unterhaltung erwähnt der Herr, es gäbe einen schönen Steig zur alten Römerbrücke, ein kleiner Umweg zwar, aber Wunderschön. Da rannte er natürlich offene Ohren ein, auch bei Christa die sich bald dazugesellte.


Nach einem Kaffee in der nahen Gaststätte suchen wir den Zugang und haben die Via Claudia Augusta bald gefunden. Der Inn wird überquert und ein schattiger Steig bringt uns zur Römerbrücke. Viel zu schnell quert der Pfad wieder auf den Radweg.

Nach einer halben Stunde nehmen wir wieder einen Abzweig, der nach einigem Anstieg durch schattigen Wald führt. So könnte es weitergehen und geht auch weiter. Radweg und Steig wechseln sich ab. Einigen Spaziergängern fallen unsere Rucksäcke auf und sind interessiert an unserem Vorhaben. Wir bekommen Tipp`s die wir gerne annehmen und stehen plötzlich einige Meter über dem Inn und sehen Pfunds von oben malerisch unter den hohen Bergen liegen.  



Irgendwann stimmte die Route wieder mit meinem Navi überein. Nochmal eine Unterhaltung mit einem älteren Paar, dann runter nach Pfunds. Heute finden wir relativ schnell ein privates preiswertes Quartier, obwohl die ältere Dame etwas zögert, sagt sie doch noch zu.

Ein Supermarkt ist in der Nähe, eingekauft für morgen. Kurze Stadtbesichtigung, in der Kirche werden bunte mit Wasser gefüllte Kugeln vorbereitet, Abendessen in einer Pizzeria.


15  Do  Pfunds  - Ramosch   8:15 33,4 786 ^ 569     09:30 – 17:45

Gutes Frühstück, auf den Kaffee müssen wir etwas warten, dann runter zur Information. Der heutige Tag ist mir nicht ganz klar. Gibt es Alternativen zur Passtraße, zum Radlweg? Wie sind sie zu begehen, ohne große Umwege zu machen?

Die Via Claudia Augusta gibt uns zum Einstieg wieder einmal die Ehre, was uns sehr freut. Nicht nur der Geist, auch der Körper ist dankbar. Leichtes auf und ab sorgt für einen willkommenen Wechsel des Bewegungsablaufes, belastet nicht eintönig die gleichen Körperpartien.

Bei der Kajetansbrücke werden Erinnerungen an eine Radltour zum Gardasee wach. Damals schoben wir die Räder samt Gepäck die steilen Treppen hoch. Die Kehren auszufahren erschien uns als zu großen Umweg! Diesmal laufen wir unten durch und bleiben auf der rechten Innseite (Gegenströmung). Links über uns quält sich die Passstraße durch Tunnels und vielen Kehren den Berg hoch, bei uns steigt die Vorfreude auf die Burg Altfinstermünz. Einige Bilder davon hatten wir in der Pension gesehen und unsere Neugierde geweckt.

Schon toll wie sie damals die Gebäude an den Felsen „geklebt“ und die Wehrbrücke über den reißenden Inn gebaut haben. Die steilen Felswände und der rauschende grüne Inn bieten ein prächtiges Bild. Erbaut wurde die Burg 1678 und diente als Schutzwall vor den Übergriffen der Engadiner. Eine windgeschützte „Terrasse“ nützen wir für eine ausgiebige Mittagspause.

Durch eine steile Waldpassage steigen wir anschließend hoch und erreichen den Finstermünzpass, dem wir bis St. Martina folgen. Es ist nicht unbedingt toll hier zu laufen, in den „halben“ Tunnels setzen wir vorsichtshalber die Stirnlampen auf. Die Geräusche der Autos und Motorräder hören sich geradezu unheimlich an. Eine Alternative wäre der Panorama Engiadina Bassa gewesen, ein Höhenweg der bis Tschlin führt, aber weitaus weiter und länger.

Unser Bestreben ist es, zügig durch die Schweiz zu marschieren und haben uns Ramosch als Ziel ausgesucht. Nach der Grenze können wir wieder auf den Radweg wechseln, da ist es schon etwas angenehmer zu laufen. Bis San Nicla geht es zügig dahin, dann machen wir den Fehler, nicht über die Innbrücke auf die andere Seite zu wechseln und müssen dafür prompt nach etwa 1 Kilometer wieder auf die Fahrstraße.

Unsere Freude bei Seraplana eine Alternative gegenüber der Fahrstraße gefunden zu haben, währt nur kurz. 2 ½ Stunden bis nach Ramosch steht auf dem Schild, zudem noch mal 400 Höhenmeter. Nein, machen wir nicht.

So quälen wir uns eine gute Stunde auf der Gott sei Dank doch sehr breiten Straße entlang. Was sind wir froh endlich den Abzweig erreicht zu haben. Nach 150 Höhenmetern stehen wir vor dem geschlossenen Albergo La Randulina. Umgekehrt, das nächste Albergo, Albergo Bellavista, nimmt uns auf. „Ein offenes Restaurant gibt es hier oben aber nicht“, erklärt der Wirt. „Aber unten auf der Straße, das Hotel Post hat bis 19:00 Uhr offen“. Wir schauen auf die Uhr, 18:20, das nötigste eingepackt und dann ohne Rucksack runter.

Auf der Speisekarte steht „Tageshit“ 13,00 CHF, das nehmen wir. Es ist ein gutes Schnitzel mit Pommes und Salat. Auch Zimmer hätten die hier für 35,00 CHF, als der Wirt sagt, die sind schon belegt, tut das richtig gut, wir haben keinen Fehler gemacht. Wieder rauf zu unserem Quartier, duschen und ab ins Bett.



16  Fr  Ramosch  - Ftan   6:15 18,4 704 ^ 269       08:45 – 16:00


Ein ausgezeichnetes Karfreitagsfrühstück mit selbstgebackenem Brot wird uns in der Früh serviert. Eier, Käse, Marmelade dazu, was braucht man mehr?

Keine Wolke am Himmel, aber noch sehr frisch, ich ziehe meine Handschuhe an. Wir folgen erst mal dem Navi runter zum Inn, wo wir dann bei Sur-En auf den Radweg treffen. Neben dem Inn, auf diesem leicht hügeligen Gelände zu gehen, macht richtig Spaß. Im Schatten tragen die Gräser noch rau reif, ein schönes Lichterspiel. Dazu der blaue Himmel und die schneebedeckten Berge. Bei der Brücke rüber zur Uinaschlucht würde uns mein Routenplaner weiter rechts am Inn entlang führen und später rauf nach Sent lotsen. Auf dieses verzichten wir aufgrund der gestrigen langen Etappe und gehen den Radweg entlang.


Gemächlich geht es dahin, nach 1 Std. die erste Pause, nach 2 Std. die nächste. Immer laden Bänke an sonnigen Plätzen dazu ein. Die Brücken bei Scuol geben uns Rätsel auf, die wir aber gut lösen, obwohl eine größere Steigung zwischendrin mich etwas irritiert. Die Fußgängerbrücke über den Inn ist eine Wucht. Tief unten hat der Inn sein Bett gegraben, an exponierter Stelle auf steilen Felsen hat der Mensch eine Kirche gebaut.

An schmucken Häusern vorbei gehen wir durch die Stadt, immer dem Zeichen des Radweges entlang. Christa entdeckt einen Coop der offen hat. Rein, Semmeln und Obst gekauft und einen Teil davon gleich verspeist. Die Sonne wärmt und trocknet nebenbei unsere verschwitzten Rücken. Zwei Frauen mit großen Rucksäcken nehmen trotz unseres Grußes keine Notiz von uns und laufen stumm vorbei.


Gestärkt kann es weitergehen Richtung Seilbahn, die Skifahrer auf den Berg bringt. Schon komisch hier im grünen Ski- und Snowbootfahrern zu begegnen. Das Zeichen ist weg. Wir rätseln, den beginnenden Steig entlang, oder runter zur geteerten Nebenstraße?

Ftan ist ein Bergdorf, rauf müssen wir also sowieso. Also den Steig und es war eine gute Wahl.

Eine überragende Aussicht belohnt unser Gemüt und abwechslungsreiches gehen unsere Körper. Immer neue Ausblicke warten hinter den Biegungen auf uns. Weit unten ist die Burg Tarasp zu erkennen. Nur gelegentlich treffen wir auf Wanderer und später, als wir eine Schotterstraße erreichen, Radfahrer. Bänke stehen am Wegesrand, aber leider nicht windgeschützt, der bläst hier oben doch ziemlich stark und kalt. So machen wir bei Felsblöcken eine letzte Pause, Ftan ist schon zu sehen.

Auch in Ftan begeistern uns die schmucken Häuser. Wir suchen das Hotel Engadina, welches ich per Internet schon ausgesucht hatte. Leider geschlossen. So gehen wir weiter und entdecken wieder ein Albergo Bellavista. Dieses Haus ist ausgebucht, vermietet aber Zimmer in einem anderen Haus. Die sehr freundliche Wirtin begleitet uns bis zum Haus…. Engadina! Dies wurde von ihnen dazugekauft.

Mein Tiroler Gröst`l und Christas Pizza „klein“, nehmen wir im Haupthaus ein. Nach dem Mahl noch ein kleiner Spaziergang. Wiesen voller Krokus mit den weißen hohen Bergen im Hintergrund, lassen uns noch einige Fotos knipsen.


17   Sa  Ftan   - Susch   7:00 22,3 501 ^ 681              09:00 – 16:00


Für die Übernachtung bekamen wir als Fernwanderer einen Sonderpreis. Aber nicht nur das machte die Wirtsleute so sympathisch. Sie hatten einfach eine natürliche Herzlichkeit.

Am Abend rätselten wir noch, welchen Weg wir nehmen sollen. Radlweg, oder den Fußweg. Wir entscheiden uns für letzteres, obwohl erst mal ein Anstieg zu bewältigen ist. Der Radweg ist zwar direkter und man kommt schneller voran, ein Fußweg holpriger, mit mehr Kehren und auf und ab, aber halt auch angenehmer und schöner.

Krokuswiesen und blühendes Lungenkraut leuchten uns entgegen, sobald die Sonne durchdringt. Insgesamt ist es bewölkter als gestern. Vor uns spielt ein Hund mit seinem Herrchen, oder umgekehrt, die beiden haben ihre Freude. Wir bald darauf auch, der Hund will auch mit uns spielen, mit dem Herrchen entwickelt sich eine rege Unterhaltung. Er kennt Wasserburg, ist schon mal den Inn entlang gefahren. Da ist er nicht alleine, schon etliche auf dem Weg getroffenen Passanten erzählten ähnliches.

Kurz vor Bas-cha nützen wir eine Bank zur Pause. Das Dorf mit den schmucken Häusern hebt sich kontrastreich vor der Bergkulisse ab. Nach einer knappen halben Stunde haben wir dann Guarda erreicht, das ist noch in sehr positiver Erinnerung von unserer Radltour vor ca. 13 Jahren.

Nun, wie es oft so ist, diesmal sind wir eher enttäuscht von diesem Dorf. Unsere Erwartungen waren wohl zu groß. Sicher stehen hier viele schöne Häuser. Ähnliche haben wir aber bisher auch schon gesehen. Das ist eben auch der Unterschied zwischen Radfahren und zu Fuß gehen, bei letzterem sind die Eindrücke wesentlich intensiver. Damals waren wir total überrascht von der Pracht des Dorfes (blieben 1 Nacht), diesmal erreichen wir Guarda von der Ostseite und haben zu große Erwartungen.

Lavin erreichen wir nach flottem Marsch auf einer mäßig fallenden Schotterstraße und finden gut durch den Ort. Ein Paar mit drei Kindern wird mal überholt, dann ziehen sie wieder an uns vorbei. Respekt, die sind gut unterwegs und nie wahr ein Nörgeln zu hören.

Eine Brücke bringt uns auf die linke Innseite, wir wandern auf beschaulichen Wiesenwegen gegen den „Strom“ weiter bis Susch. Weiter bis Zernez? Es wären „nur noch“ 8 Kilometer? Nein! sagt Christa ganz kategorisch. Aber wo übernachten?

Bei einer Bank meine aufgeschriebenen „Vorschläge“ aus dem Rucksack gekramt, Pizzeria Fluela ist der Favorit. Dann gesucht, natürlich in „Laufrichtung“ Zernez. Ein Laden mit der Aufschrift Info steht vor uns und „bis 16:00 Uhr geöffnet“. Schnell rein mit uns.


Die Inhaber überlegen, die Pizzeria ist geschlossen, aber das Ferienstudio Vereina hätte was. Angerufen, ja es ist was frei, wir müssten aber eine Stunde warten. Ja das machen wir, die Hauptsache ist, wir kommen unter. Wir nützen die Gunst der Stunde und decken uns noch mit Lebensmitteln ein.


Nicht weit vom Haus ist ein Spielplatz mit Bank und Tisch, daneben eine Liegeschaukel. Darin mache ich es mir erst mal bequem.

Die Hausleute kommen und führen uns in das kleine aber feine Appartement. Frühstück und Abendessen gibt es keines, dafür stehen aber eine Küche mit den notwendigen Gerätschaften zur Verfügung. Was braucht man mehr?


 
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