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37 22.08.2016 Montag Ossiach -
Die Sonne versucht die kühle Luft zu wärmen, uns wird beim Aufstieg aber bald warm, sowohl am Körper, wie auch im Herzen. Ein Brückchen ist erreicht, das über den Bach führt der von oben herabstürzt. Die gestrigen Regenfälle haben in sehr groß und wild werden lassen, gerade noch kann der Steig des Ossiacher Schluchtenweges beschritten werden. Gurgelnd, glucksend, teils tosend, rinnen und fallen die Wasser den Berg herunter. Brücken und Stege sind gebaut um darüber und hinauf/hinab zu kommen, wenn das Gelände zu steil und unwegsam wird. Einige Stellen umgehen wir, da wo das Wasser die Oberhand hat. Angela und Michael kommen kurze Zeit später nach, begeistert wie wir.
1 ½ Stunden und ca. 350 Höhenmeter später kommen wir am Tauernteich an. Welch ein Gegensatz, wie ruhig dieses spiegelnde Wasser vor uns liegt. Beim durchwandern der Ossiacher Tauern erwartet uns ein stetiges auf und ab, logisch dass uns immer wieder größere Pfützen aufwarten. In Oberndorf gönnen wir uns eine deftige Brotzeit in Gesellschaft von Michael und Angela. Erstmalig wird die Unterhaltung etwas intensiver, wir kommen uns etwas näher. Den weiteren Weg wandern wir ein größeres Stück gemeinsam, in Gesprächen vertieft.
Christa und ich besichtigen eine alte Kirche bei Oberjeserz, die beiden laufen weiter. Bei der Pause am Saisser See bedauern wir, uns nicht von den beiden verabschiedet zu haben. Sie gehen heute die letzte Etappe. Die Strecke von Velden bis Muggia haben sie schon im letzten Jahr gemacht. Wir werden Sie wohl nicht mehr sehen.
Endspurt, noch etwa eine Stunde, dann müssten wir Velden erreicht haben. Von der Veldener Kanzel bei Göriach gibt es einen schönen Blick über den Wörthersee, wir laufen den Berg hinunter und wollen gerade links in eine kleine Straße einbiegen, als wir unsere Namen hören. Angela und Michael sitzen auf der Terasse einer Gaststätte und winken uns zu. Sie haben extra hier auf uns gewartet, denn da „müssen“ wir ja vorbeikommen. Ein sehr schöner Zug von den beiden. Danke noch mal! Noch ein gemeinsamer Cappucino, nebenbei E-
Über den „Teufelsgraben“, ein schöner Weg neben eines Baches, erreichen wir schließlich Velden und begeben uns gleich in das erste Hotel. Sehr geräumig, aber auch nicht unbedingt preiswert. Weiterlaufen will ich auch nicht und – wer weis was eine Übernachtung im Zentrum kostet? Wir verpflegen uns heute selber, heißt im Supermarkt einkaufen (überwiegend Obst) und bitte nicht zu viel. Das klappt nur bedingt. Ich kaufe noch Ansichtskarten, gehen dann zur Seepromenade und leisten uns in Eis.
Beim Abendessen auf dem Balkon besucht uns die langhaarige Hauskatze.
38 23.08.2016 Dienstag Velden -
Die Beschilderung des AAT führt nicht an den See, sondern am Ortsrand über die Sportplätze wieder ins Nirvana. Das finden wir schon etwas komisch, aber, es ist halt so. Froh wieder in freier Natur zu sein (das Randgebiet der Stadt ist unschön), laufen wir über Wald und Flur nach Wudmath und haben dann bald die Drau erreicht. Erinnerungen werden wach an unsere Radltour im Jahre 2004 (Wasserburg – Brenner – Toblach – Maribor – Budapest – Wien – Passau). Da / hier waren wir also schon einmal, auch nur mit Muskelkraft, damals haben wir im nahen Rosegg übernachtet. Nun gilt es dem Dammweg bis zur Draubrücke zu folgen, diese 60 Minuten erscheinen uns als Ewigkeit. Eine Sitzbank kommt gerade recht und Banane und Apfel (noch von gestern Abend) werden im Bauch weitergetragen.
Nach dem ersten größeren Anstieg eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf den grünblauen Faakersee und den Karawanken dahinter. Besonders der Mittagskogel sticht hervor. In dessen westlicher Flanke werden wir morgen aufsteigen. Wieder einmal laufen wir an einer Seepromenade dahin und bekommen vom See so gut wie nichts zu sehen, das Ufer ist restlos verbaut und in Privatbesitz. Erst bei einem öffentlichen Badestrand (Eintritt) ist Sicht auf das tiefblaue Nass. Ein Eiskaffee kühlt unsere Köpfe bevor wir wieder weiter wandern. Eine stämmige Dame mit Hund kommt entgegen und verwickelt uns im Drobollacher Moor für 10 Minuten in ein Gespräch. Das mögen wir gerne, haben dabei nie das Gefühl etwa Zeit zu verlieren. Das gehört für uns einfach dazu, das macht eine Fernwanderung mit aus.
Die Burg Finkenstein grüst hoch vom Hang herunter. Wir wandern erst nach Faak und nach Pogöriach, wo eine Apotheke gerade nach ihrer Mittagspause öffnet. Ich brauche dringend Sonnencreme, der Verbrach die letzten Tage war groß. Der heutige Weiterweg verläuft zwar viel im Wald, die nächsten Tage über, sollen aber Steige ungeschützt auf Bergkämmen verlaufen. Eine Frau gibt uns noch einen schönen Gruß an ihren Bruder mit, Seniorchef in der Baumgartner Höhe.
Toller Bergsteig, bis die Schilder ausgehen und wir natürlich in die verkehrte Richtung laufen. Das zeigt mein GPS relativ spät an. Zurück? Nein, lieber querfeldein und siehe da, wir kommen geradezu optimal aus dem Wald heraus. Ich besichtige die Burg, Christa ruht sich etwas aus. Sehr gut erhalten und ausgebaut, mit Freiluftbühne nach Westen.
Da wir den AAT verloren haben, erstmal weiter auf der Teerstraße, bis uns der „Sepplweg“ zum weitergehen einlädt. Dieser bringt uns direkt zu unserem heutigen Quartier. Auf der Terrasse Abendessen mit einem weiten wunderbaren Blick ins Land. Beim Abendrot den Weg für Morgen erkundet, ein Danke in der nahen Kapelle, dann schnell ins Bett.
39 24.08.2016 Mittwoch Baumgartnerhöhe -
Nach einem kurzen Ratsch mit dem Wirt jun. und einem anderen AAT Pärchen starten wir. Was wird der Tag bringen? Gespannt beschreiten wir den schönen zugewucherten Pfad, bis er in eine Forststraße zweigt. Diese ist immer wieder mit Abkürzern versehen und wechselt nach der Zollstation in einen Steig, der durch herrlichen Laubwald führt, aber immer steiler wird. Das Schild mit einem Bären darauf löst, komische Gefühle in uns aus. Wie wird das wohl sein, wenn wir tatsächlich auf einen treffen? Nach ca. 2 ½ Stunden stehen wir auf dem Jepzasattel, das erste mal auf slowenischem Gebiet. Hier am Kamm verläuft die Grenze, weiße Steinsäulen werden uns begleiten. Ungefähr ein Drittel des heutigen Aufstiegs ist erst geschafft, mit Spannung blicken wir voraus. Bald stürzen gewaltige Schuttreisen links unseres Weges ins Tal hinab, die Sicht in die Gebirgswelt ist grandios und steigert sich, je höher wir kommen. Trinkpause muss sein und ein Mars dazu, Schmetterlinge umschwirren uns dabei.
Auf und ab, der Pfad schlängelt sich in vielen Windungen den Bergflanken entlang. Zwischendurch verläuft er auf dem Kamm, aber nie total ausgesetzt, so macht Bergwandern Spass. Wir können uns an diesem herrlichen Panorama kaum sattsehen. Strahlender Sonnenschein, fast keine Wolke am Himmel. Sicher schwitzen wir, das nehmen wir aber gerne in Kauf. Dort vorne, ganz oben scheint ein Gipfelkreuz zu sein, ob wir da raufmüssen? Ja, nach ein paar kräftigen Auf-
Beim Abstieg stören wir eine kleine Gruppe Bergwanderer, die doch tatsächlich auf dem Steig liegen und ein Schläfchen machen. Für eine Pause ist es uns hier zu windig, da finden wir unten in der Senke ein schöneres Plätzchen.
Ein Abzweig würde zur Mitzl-
Der Wald lichtet sich und bietet eine neue grandiose Sicht vom Aussichtspunkt Srednji. Die Julischen Alpen mit dem 2472 Meter hohen Spik liegen direkt vor uns.
Wir haben noch knapp 1 ½ Stunden zu laufen, steht auf dem Schild und es ist schon 17:00 Uhr, wir sind zwar beschwingt von der schönen Natur, aber auch schon ziemlich kaputt. Die Sonne und besonders der Wind zerren an unseren Kräften. Nun, dieses Stück schaffen wir auch noch, der AAT verläuft auf einem Höhenweg und folgt später dem Bachverlauf der Sava Dolinka. Bald wären wir zuweit gelaufen, unklare Beschilderung, nützen die nächste Brücke und nehmen das erste Quartier. Eine Jakobsmuschel am Zaun, half bei der Entscheidung hier zu bleiben.
Pizza mit Salat, gegessen auf der Terasse bei milden Temperaturen, dazu ein kühles Getränk, das haben wir uns heute wirklich verdient.
40 25.08.2016 Donnerstag Kranjska Gora -
Und wieder ein Tag mit strahlendem Sonnenschein, wir scheinen „Glückskinder“ zu sein. Auch heute stehen wieder ein paar Höhenmeter an und kein Wölkchen trübt die wunderbare Fernsicht. Wir haben uns erst blenden lassen, laufen mit kurzen Hosen und T-
Weiter auf die Schilder vertraut, stimmt die Route auch wieder mit dem GPS überein, es wird steiler, die russische Kapelle wird erreicht. (Russische Kriegsgefangene bauten 1916 die Straße über den Vrsiv-
Ca. 450 Höhenmeter (1 ½ Stunden) liegen vor uns, so meine Berechnung, die ich aber ohne den Wirt gemacht habe. Wieder eine andere Wegführung. Wegen der Buschenschänke, bei der wir unsere Cola bekommen? In wirklich endlosen Serpentinen zieht sich der Weg hoch, kaum an Höhe gewinnend, die Abkürzer trauen wir uns noch nicht zu gehen. Erst später, als ich den Weg auf meinem GPS sehe, nützen wir sie und tun gut daran, der andere Weg ist ja ein „Ewigkeitswerk“. Näher und näher kommen die Wände der Golicica, mali Prisank, Vrh Kraj-
Von dieser Stelle aus müsste ein Felsengesicht zu sehen sein (ein heidnisches Mädchen, welches der Sage nach, das Schicksal voraussagen konnte). Wir sahen es nicht, weil wir gar nicht daran dachten, erst später beim nachlesen wurde uns dieses Versäumnis bewusst. Ein kleiner Trost, auf einigen der gemachten Bilder wurde es sichtbar!
Oben angekommen werden wir von einem Münchner angesprochen, das tut gut bayerische Töne zu hören. Seine Frau kommt bald mit der kleinen Tochter hinzu. Wir plaudern über unsere Erlebnisse und merken, da haben wir den richtigen Nerv bei den beiden getroffen. Fernreisen zu Fuss, das wär auch was für die beiden – wenn die Tochter mal größer ist.
Wo geht es nun runter? Vermutlich diese Schotterstraße, die zum Pass führt? Richtig, in 15 Minunten stehe ich vor einem Kiosk, der von Schafen belagert wird. Diese suchen Schutz vor der Sonne, liegen im Schatten von Autos, Häusern oder eben hier im Laden. Ein Stück auf der Teerstraße, dann rechts abgebogen in einen Steig, verläuft die weitere Wegführung. Oben wollten wir keine Pause, zu viel Trubel, hier kommt keine Bank. Doch da vorne, aber leider schon besetzt, von vielen, vielen Ameisen, deren Gebäude ist direkt daneben. Da verzichten wir lieber.
Noch passen die Markierungen und wir kommen gut voran, bis….. Wieder einmal sagt das GPS etwas anderes und ein Schild war schon einige Zeit nicht mehr da. Hier im Wald ist die Orientierung natürlich erschwert. Also dahin wo der Weg sein müsste, lt. Gerät. Gesagt, getan. Ein Trampelpfad ist erkennbar, auf diesem weiter. Wieder eine Abweichung, links rüber, dasselbe Spiel. Ein trockenes Flussbett, mit schönen weissen aber auch groben Steinen darin, das würde passen! 10 Minuten darin abgestiegen, Schwerstarbeit, den Standort neu bestimmt und siehe da, stimmt wieder nicht, noch weiter links. Mühsam durchs Unterholz, plötzlich ist der Weg wieder da. Aufatmen, jetzt aber Pause gemacht, Steine zum hinsetzen gibt es hier genug.
Eine größere Lichtung lässt unseren Blick wieder auf eine neue Bergwelt treffen, unglaublich. Dieser Triglav-
Also ab die Post, der Soca Trail ist recht beschaulich, das Wasser hier noch nicht im so gepriesenen grün-
Zum Essen gibt es nur Pizza. Eine solche hatten wir zwar gestern schon, aber was soll`s. Ein Rosenheimer Fahrzeug (Campingbus) steht auf dem Platz, keiner mehr zu sehen, die haben sich schon verkrochen, es wird kühl.
41 26.08.2016 Freitag Trenta -
Wir sind abmarschbereit, erscheinen in voller Montur im Campingstüberl zum Frühstück. Haben gut geschlafen in der kleinen aber feinen „Koje“. Die Luft ist frisch, so laufen wir mit Stirnband und Handschuhen los, aber nicht ohne den „Rosenheimern“ guten Tag zu sagen. Gleich hinter dem Campingplatz geht es runter zur Soca, über eine Hängebrücke mit abenteuerlichem Carakter. Auf die andere Seite, am Fluss entlang, wieder queren usw., bis wir in Trenta sind. Etwa eine Stunde werden wir gebraucht haben. Brotzeitkauf, Karte in der Info geholt, wo ist der Weg? Etwas getrödelt, schon wieder Zeit verloren. Dann aber los.
Zwei voll bepackte junge Burschen sind mit uns auf dem Trail unterwegs, aber etwas schneller. Der Steig, der Weg, vom feinsten. Das Wasser farblich noch „normal“. Hat der junge Mann in der Info noch gemeint, den ersten Aufstieg müsse man nicht machen, so sind wir vermutlich bereits mittendrin.
Egal, die mossbewachsenen Steine, die Flechten an den Zweigen und Bäumen, lassen uns wie in einem Zauberwald fühlen. Auch den Burschen scheint das zu gefallen, die treffen wir immer wieder, sie machen mehr Pausen als wir. Nach ca. einer halben Stunde haben wir den Auf-
Der Lärm wird lauter, wir haben die berühmte Brücke erreicht, wo sich die Soca auf 2 Meter verengt und tief genug ist, hineinzuspringen. Einige junge Männer und Frauen sind so mutig und springen, laut angefeuert von Freunden, in die eiskalten Fluten. Wir sind begeistert, smaragd grün-
Diese Meile ist wirklich eine der schönsten Strecken die wir je gesehen haben. Der Fluss hat sich durch die Felsen gefressen, die locker zu überspringen wären, teilweise 15 Meter tief, schnellt das Wasser dahin. Hängebrücken bieten immer wieder phantastische Ausblicke.
Weiter unten wo der Fluss wieder ruhiger dahinfliest, gönnen wir uns noch mal eine Pause und strecken unsere Füße in das sehr kühle Nass. Eine ware Wohltat, die Magie ist komplett. Diese Eindrücke werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Tag länger wäre schon schön, unser Zeitplan gibt das leider nicht mehr her, aber, wir können ja wieder kommen.
Immer dem Wasser entlang geht`s dahin, bis Kal-
Uns so weit raus zu schicken, keinerlei Verpflegung, das passt einfach nicht! Wir finden bald darauf ein B&B, nicht weit davon ein gutes Restaurant und durch das Fenster Live-
42 27.08.2016 Samstag Bovec -
Die nächsten zwei Tage gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten, so steuern wir nach dem Frühstück auf der sonnigen Veranda einen Supermarkt an. Christa kommt in etwa gleich genervt, wie einer der Burschen aus dem Laden zurück. Ewig standen sie an der Kasse an. Nach der Kirche St. Ulrich wandern wir durch Wald und Wiesen zum Dorf Pluzna. Nicht weit davon geht ein Abzweig zum Wasserfall Virje, den nehmen wir mit. Wenig Wasser, trotzdem, ein Ort der Ruhe ausstrahlt, das grünblaue Wasser tut ein übriges. Aus Straubing sind die zwei Burschen, langsam kommen wir ins Gespräch mit ihnen, sie genießen auch das besondere Flair an diesem Ort. Mein GPS leistet heute gute Dienste, die Markierungen des Weiterweges sind etwas sparsam.
In einem großen Stausee tummeln sich kapitale Fische, auf der ruhigen Wasseroberfläche spiegelt sich der 2200 Meter hohe, mächtige „Kanin“, zu dem man mit einer Gondelbahn hinaufschweben könnte. Ein Pärchen aus Furt im Wald ist auch unterwegs und sind Nutznießer unserer Wegsuche. Sie, die mit einem Wohnmobil hier sind, wollen zum größten Wasserfall Sloweniens, den Boka Fall. Wir verzichten auf das Schauspiel und sparen so ca. 45 Minuten. Die Strecke heute ist mit 7:30 Stunden und 24 Kilometern lang genug. Sehr wenig Wasser hatte er, erfahren wir später von den Straubinger Burschen.
Hoch führt die Brücke über die Soca, wir sind überrascht. Urplötzlich sehen wir den Fluss wieder in seiner ganzen Pracht, tief unter uns. Sehen wie Kanuten und Schlauchboote ins Wasser gelassen werden, können zurückblicken zu den grauweis schimmernden Bergen, die sich vom blauen Himmel in tollem Kontrast absetzen. Die beliebteste Raftingstrecke beginnt hier und endet im Dorf Trnovo. Nachdem das Dörfchen Log Ezsoski passiert ist, geht es in die Pampa.
Rechter Hand die Soca, dort winken Kanuten herüber, wieder unglaublich malerisch die ganze Szenerie. Obwohl eine grobe Schotterstraße die Füße quält, laufen wir noch beschwingt dahin. Noch. Bald müssen wir feststellen, es gibt fast keinen Socablick mehr, obwohl sie so nah ist. Gestrüpp und noch mal Gestrüpp, nur seltene Blumen erfreuen uns zwischendurch. Was bleibt ist Schotter. Wir sind froh, Bergstiefel mit guten Sohlen an den Füßen zu haben, das Gehen ist trotzdem kein Genuss. Eine Bank auf diesem Weg? Pustekuchen, so hält halt eine kleine Wiese her. Stefan und Jakob kommen des Weges, die beiden Straubinger Burschen. Jetzt ist es soweit, die Gespräche werden fließender, man wird sich vertrauter, freut sich bei einem Wiedersehen.
Wald spendet zumindest Schatten und irgendwann liegen die Schotterstraßen hinter uns. Von Magozd weg laufen wir auf Asphalt, eine wahre Wohltat, aber immer bergauf. Stetig, so 4 Kilometer etwa, ca. eine Stunde. Die Kirche von Dreznica ist zu sehen, trohnt dort oben auf der Anhöhe. Das Ziel vor Augen, wohl aus Erfahrung wissend, es ist noch weit zu gehen, die Entfernung täuscht. 18:00 Uhr, am Ortseingang ein bombastisches Geläute, fast möchte man meinen es ist für uns, wie damals in Altötting. Heute sind wir aber auf keinem Pilgerweg, sondern auf dem AAT. Der Blick zurück, ein Gedicht. Die Berge, die Gegend verwandelt sich in verschiedene Blautöne.
Angekommen im Gasthaus Jelkin Hram, treffen wir auch die Burschen wieder. „Nein, heute wird nicht gezeltet“ meinen sie, „der Campingplatz liegt zu weit vom AAT entfernt“. Ein gutes Quartier, es gibt ein Menü, wir haben Halbpension.
Ich mache noch einen Abstecher rauf zur großen Kirche, Eingang versperrt. Die Rundumsicht aber, toll, die Bilder die ich mache, bestätigen das.