Le Capanne - San Lorenzo - Wandern so lange der Urlaub reicht

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2017/18 GTA/ Grande Traversata delle Alpi und TurAlpZin

57 Mi 30.08.17 Le Capanne - Fondo   8:00 Std. 17,5 km  966 ^ 1273


Wie das Abendessen so auch das Frühstück. Bei einem Hof, der viele seiner Erzeugnisse gleich auf den Tisch bringt, braucht man keine Angst zu haben, Hunger erleiden zu müssen. Die Speisen sind ausgesprochen lecker, wir bestellen noch eine Jause für den Tag.

„Aufpassen, viele Kuhpfade könnten etwas in die Irre führen“, steht im Wanderführer. Ein Blick auf das GPS signalisiert mir, schon passiert. Aber noch rechtzeitig, der Umweg ist nicht zu groß. War das Wetter gestern noch heiß, begleiten uns heute einige Wolken. Rauf zu den Almhäusern da oben, ein Stück auf der Fahrstraße. Ein Auto mit offenem Fenster fährt vorbei, voller bissig kläffender Hunde.

Die Markierung zeigt durch ein Sumpfgebiet, wir verlassen die Schotterstraße und zweigen 10 Minuten später wieder ein. Warum da durch? Mir ist es ein Rätsel. Kreuz und quer natürlich, wegen der Nässe, die Straße wäre da viel kürzer gewesen.

Oben auf einem Hügel sehen wir viele Pferde, edle Tiere. Ein Mann sitzt mitten auf dem Steig der GTA, umringt von 4 Hunden. Es sind die, die aus dem Auto bellten. Sobald sie bemerken, dass wir die Richtung zu ihnen einschlagen, stürmen sie mit Mords Krawall auf uns zu. Mit denen ist nicht gut Kirschen essen, ja nichts falsch machen. Die Schreie ihres Herrchens überhören sie schlichtweg.

Die Stöcke ruhig gehalten, keinerlei Hektik beim Gehen, beruhigendes Gemurmel, aber mit erhöhtem Puls, „schleichen“ wir vorbei. Großes Aufatmen! Dem Mann schien dieser Spektakel Spaß zu machen, ich meinte in grinsen zu sehen, als ich an ihm vorbei ging. Dem machte es Spaß, dass seine Hunde uns großen Respekt einflößten. Das unterstelle ich im einfach. Die Hunde widmen sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe, die Pferde zusammen zu halten.


Noch einige Zeit bis zum Pass Colle di Pian Spergiurati (2036), erstmal was trinken. Während Christa und Martina den Weg ratschend weiterverfolgen, laufe ich etwas den Kamm hoch. Gut zu gehen in dem nicht zu langen fahlen Gras. Große weiße Steine/Felsbrocken begeistern mich, die heben sich ungemein toll zu dem Gras ab. Jetzt aber querfeldein runter und den Mädels nach, die haben meinen Abstecher gar nicht bemerkt. Ein Blockfeld und eine Senke durchquert, erwartet uns das Rifugio Chiaromonte zu einer Pause. Verschlossen, es ist eine Selbstversorgerhütte, der Schlüssel wäre in der Alpe Chiaromonte zu holen.

Diese erreichen wir eine knappe halbe Stunde später, Giorgio Marino der Bergbauer ist da. Wir füllen unsere Wasservorräte auf, Giorgio kocht uns Kaffee. Dunkel ist es in der guten kleinen Stube, in der jeder Winkel genützt ist. Gemütlich? Für Giorgio sicherlich, er lebt alleine für 4 Monate hier oben, seine Frau kann das nicht mehr machen. Für ihn ist jede Abwechslung willkommen. Leider können wir kaum italienisch.

Daneben steht ein kleiner Stall mit ungefähr 8 Kühen, zum Hinein gehen muss man sich bücken. Der Hofhund ging nach kurzer Beschnupperung einer anderen Tätigkeit nach.

Jetzt gilt es voranzukommen auf dem grasigen Höhenweg, der sich schmal dem Berghang entlang schmiegt. Vorsicht, einige Löcher, Vorsicht, überhängendes Gras, Vorsicht Fels. Nach einiger Zeit hochkonzentriertem Gehen ist unter uns Ravissa und noch weiter unten Succhinto zu sehen. Wie da runterkommen? Nun, der Mensch ist begabt, was die Wegführung angeht, einfach phantastisch wie das Gelände genutzt wurde, um Abbrüche und steile Wiesen zu umgehen. Das Tal ist zu sehen, die Berggipfel nicht, schummrig, gespenstisch ist die Sicht heute zu nennen. Weiter unten wärmt sogar die Sonne ab und zu. Gemälde an den Fassaden von Succhinto, wir sind wieder etwas in der Zivilisation. Die Menschen grüßen freundlich. Der Weg schlängelt sich durch enge Gassen, ein Schild sagt uns; „Fondo 30 Minuten“. Wir brauchen 50 Minuten, obwohl wir zügig unterwegs sind. Aber das kennen wir ja schon.

Der Höhenweg überrascht immer wieder mit Gegenanstiegen, was aber dem „Apparat Körper“, gut tut.Gleich neben der Bogenbrücke steht das Trattoria del Ponte, unsere heutige Übernachtung. „Leider ziemlich schmuddelig, das Essen aber sehr gut“, steht im Wanderführer. Da sind wir mal gespannt! Wir werden in ein Nebenhaus geführt mit zwei Schlafzimmern und einem Bad mit WC und Waschbecken. Sieht doch ganz passabel aus, denken wir im ersten Moment, das hatten wir uns noch schlimmer vorgestellt.

Martina bekommt das Doppelbett, wir nehmen doch lieber die zwei einzelnen. Da haben wir besser Platz. Fünf deutsche Wanderer sind im Gastraum beim Abendessen zugegen, drei Frauen zwei Männer, eine der Frauen ist krank geworden, so bleiben sie ein paar Nächte. Mal ganz nett, sich mal mit anderen Leuten in Deutsch unterhalten zu können.

58   Do 31.08.17   Fondo  - Piamprato  8:30 Std. 13,5 km  1378 ^ 897

Schon um 7:00 Uhr sind wir beim Frühstück, wollen früh los, wieder mal wartet ein langer Aufstieg. Geschlafen haben wir alle gut. Wir bestaunen noch mal die mittelalterliche Bogenbrücke und ziehen auf der von Trockenmauern gesäumten Mulattiera los, immer am rechten Bachufer entlang. Christa geht heute voran und läuft bis zur ersten Pause super. Das mit dem Vorangehen ist auch so eine Sache, manchmal will ich einfach nicht. Denken wir beide das gleiche, ist es ein kleines Problem.

Als letzter kann ich bedenkenlos stehen bleiben, zum Schauen, zum Fotografieren usw. Ist man vorne dran, hält man die hinteren auf, die müssen dann auch anhalten. Gerade in Steigen die eine hohe Konzentration erfordern, ist für uns stehen bleiben zum Fotografieren eine Pflicht. Keiner will hinunterfallen.

Viele „Gumpen“ würden zum Baden einladen, das Wetter aber nicht. Duster, neblig und windig, präsentiert es sich heute, nur schemenhaft versucht die Sonne Löcher in das Grau zu bohren. Menschen sind keine unterwegs. Wir arbeiten uns von Alpe zu Alpe höher. An der Alpe Pasqu`ere scheint noch Leben zu sein, zumindest die Häuser sehen danach aus, sie sind schmuck herausgeputzt.


Bei der Alpe Pra die erste Pause, da liegen gute 600 Höhenmeter hinter uns und wir sind schon knappe 2 Stunden unterwegs. Ein paarmal glauben wir ein Muh zu hören, sehen aber nichts, vermutlich kam es aus dem Stall. Jetzt wird es steiler und noch dunkler, der Nebel immer dichter, teilweise sieht man höchstens noch 20 Meter. Zumindest regnet es nicht, noch nicht. Ein tiefer Einschnitt ist zu erkennen, ein Bach stürzt herab. Über viele Kurven haben wir gut an Höhe gewonnen, felsiges Gelände wechselte mit dichtem Buschgelände, nochmal eine Wiese, die Alpe Ghiun. Dort oberhalb weiden Kühe, es beginnt zu tröpfeln, Regenklamotten angezogen, fast schon zu spät. Werden doch noch ein bisschen nass. Ein riesiger überhängender Felsklotz steht auf der Weide, dort finden wir Schutz und nützen diese Stelle gleich für eine Pause. Nicht zu lang, es ist kühl geworden und der Regen ist wieder vorbei.

Ein letzter steiler Aufschwung heizt uns ein, bald darauf stehen wir an der Bochetta delle Oche (2415). „Über den Wolken muss die Freiheit wohl Grenzenlos sein“, dieses Lied von Reinhard Mai fällt mir ein, als ich die Täler hinter und vor mir betrachte. So 200 Meter unter uns wallt sich das undurchdringliche Grau. Zum Abstieg hin löst es sich bereits etwas auf.

Der Abstieg beginnt gemächlich, mit schönen roten Farbpunkten die unbekannte Pflanzen in die grün-braune Vegetation setzen. Martina hat am Hang gegenüber Steinböcke ausgemacht, so an die 7 Stück, leider zu weit entfernt um gute Bilder zu machen.

Der Weg wird ungemütlicher. Er führt steil an einer tiefen Schlucht entlang, deren Rand mit Gebüsch trügerisch zugewachsen ist. Seilsicherungen helfen über rutschige Felspassagen, nasse Wurzeln erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. „Halt Vorsicht! Bitte trete nicht auf mich“! Gerade noch kann ich es verhindern, auf eine Kröte zu steigen, die auf dem Felsbrocken vor mir sitzt. Da sind wir beide erschrocken!
Nur langsam, wir kommen schon runter, haben genügend Zeit. Blockgestein wird gequert, ein Bach überschritten. Das Wasser überholt uns jetzt auf der linken Seite, stürzt über Stock und Stein dem Tal zu. Der Steig balanciert auf gleichbleibender Höhe am felsigen Berghang entlang. Teils bieten Ketten eine willkommene Hilfe.



Almwiesen sind erreicht, wir tauchen in Wald ein, noch 20 Minuten und Piamprato ist erreicht. Zwei kämpfende stählerne Steinböcke im Rund des Kreisels, symbolisieren den Nationalpark Gran Paradiso, an dessen Rande wir uns jetzt befinden. Wir werden mit dem Bus bis Ronco fahren und dort übernachten, so empfiehlt es der Reiseführer. Die direkte Route beinhaltet viele Kilometer auf der Fahrstraße, unangenehm, sowohl für uns, wie auch den Verkehr. Ulrike und Gernot gehen noch eine Extrarunde im Nationalpark, wir verzichten darauf.

Rein in ein Restaurant, aufwärmen mit warmen Getränken und warten auf den Bus. Draußen schüttet es jetzt in Strömen, was haben wir für ein Glück gehabt. Später sitzen wir im Fahrzeug das uns 9 Kilometer weiter und 600 Meter tiefer bringt, hier zu laufen wäre wahrlich kein Genuss gewesen.

Wo ist das Posta Tappa? Die freundliche Kellnerin eines Lokals hilft uns gerne. Wir sind angenehm überrascht. Eine enge Hintertreppe führt außen am Gebäude rauf und drinnen eine nagelneue Posta Tappa, so richtig zum Wohlfühlen. Nochmal ein Gewitter, ab in die Pizzeria wo auch die Grazer sitzen.

59   Fr 01.09.17 Piamprato - Talosio  8:00 Std.  15,4 km 1260 ^ 973

Mit Geburtstagsblumen auf dem Rucksack läuft es sich sehr beschwingt. Heute habe ich Geburtstag. Erst mal runter in den Ort, wir wollen noch einkaufen. Am unbeleuchteten Laden erst einmal vorbei, um eine Bäckerei zu suchen. Fragen ein paar Männer, Bäckerei? Nein Brot/Pane gibt’s im Laden. Also umkehren, jetzt brennt Licht. Waren einfach zwei Minuten zu früh dran. Darauf folgen wir der Hauptstraße bis Bosco und weitere Kilometer auf Teer bis Masonaje. Auf Asphalt laufen zu müssen ist sehr ungewöhnlich auf dem GTA. In Bosco steht ein Alimentari auf Rädern. Eine Frau im Morgenmantel und barfüßig in Schlappen, macht mich auf den „richtigen“ Weg aufmerksam, als ich schon nach links abbiegen will.

Bei den letzten Häusern stehen zwei schöne Bildstöcke, einer mit dem heiligen Antonio. Endlich wieder ein Steig, durch bemoosten Mischwald, kleine Birkenwäldchen und später über Almwiesen. Dort haben Kühe neue Wege „gespurt“, aufpassen! War die Luft in der Früh noch klar, so zieht jetzt der erste Dunst auf. Die warme Sonne saugt die Feuchtigkeit des Regens auf und lässt sie gen Himmel fliegen. Wieder laden Almgebäude zur Pause ein (Alpe Cavanis). Wir überschreiten Wiesenrücken und erreichen eine Scharte. Die Sicht ist gleich null. Nur Dunst der hochzieht, vom Wind gepeitscht. Wir blicken runter zur Alpe Goie, steigen weiter bis zur Mulde Pian delle Masche (Platz wo die Hexen tanzen) und rüber zum Südkamm der Cima Rosta.

Steile Grashänge sind zu queren, das lasen wir schon im Vorfeld. Nun ist es soweit und wir haben wieder Glück, dass es trocken ist. Solche Passagen strengen mich mehr an, als steile Aufstiege. Das liegt vermutlich am „einseitigen“ Gehen. Am Colle Crest (2040) ist das Schlimmste geschafft, von da an folgt nur noch der Abstieg. Dieser ist schön ausgebaut und nicht zu steil. Bei der Alpe Rocco füllen wir Wasser auf, die Sicht wird immer besser. Der Dunst hat nun höhere Gefilde erreicht und macht die Täler frei.

Pause in der Sonne, mit Kraft aufgetankt laufen wir beschwingt durch Birkenwäldchen, Blaubeerstauden, Farngräsern, neben Steinpilzen und Riesenschirmlingen, Talosia entgegen.

Das Santuario Prascondu macht einen guten Eindruck, es liegt etwa 10 Minuten rechts von uns. Ob man da auch übernachten kann? Ein Mann spricht uns an, es sind noch etwa 20 Minuten bis zu unserem Ziel, die Österreicher wären schon vorbei. Eingesäumter Weg, ein Schäfer baut einen Zaun, seine Hunde halten die Ziegen und Schafe zusammen. Talosio ist erreicht, sehr alte Häuser, nicht sehr ansprechend, verwinkelt, Hunde kläffen uns an. Das Posta Tappa finden wir auf Umwegen, gut das ich wieder einmal Frage.

Die Grazer sind schon eingezogen, wir müssen uns erst noch im Trattoria Grisolano anmelden. Das ist schnell gefunden, zurück und rein. Ähnlich wie im Bivacco Lago del Alpe.

Martina nimmt einen Besen um zumindest das gröbste zusammen zu kehren. Wir checken die Betten, welche Matratze passt zu uns? Aber, neben der Türe liegen scheinbar frisch gewaschene Laken und Kissenüberzüge. Genauer habe ich nicht hingeschaut. Christa meint, sie könne ohne Brille die Blut und „Wasweisich“  Flecken sehen. Über die Dusche und das WC sprechen wir besser nicht.

Abendessen in der Trattoria mit etwas Verspätung, erst mal warten wir ab, bis sich die Wolken geleert haben. Blitz und Donner gab sich die Ehre.  Sehr üppig die gebotenen Speisen, aber nicht alles empfinden wir „anspringend“.

60  Sa 02.09.17 Talosio - San Lorenzo     10 Std. 16,6 km    1491 ^ 1650

Raus aus der Bude und rüber zum Frühstück, der Kaffee ist schon eingeschenkt als wir kommen. Teller als Wärmeschutz darüber, Schinken, Saft, wenig Brot, Croissants das Angebot. Als Gernot und Ulrike kommen ist deren Kaffee schon kalt. Die schlechteste und teuerste Unterkunft auf diesem Trail. Preis und Leistungsverhältnis stimmen in keiner Weise überein. Wir sollten nach einige Zeit „nach schimpfen“, es ändert zwar nichts an der Sache, aber man befreit sich etwas.

Gleich mal steil auf einer Mulattiera hoch, den Straßenverlauf ständig abkürzend, schaffen wir die ersten Höhenmeter. Ulrike und Gernot überholen uns, die sind schneller. Der erste Höhenrücken ist geschafft (1972). Christa geht noch zum Redentore bzw. zur Kapelle mit Biwak. Das hatte ich gar nicht auf meinem Schirm, hatte gestern nichts mehr gelesen. Ich dachte erst, Christa sucht sich ein Plätzchen zum Austreten, was für uns Wartenden ungewöhnlich lange dauerte.

Wir wandern auf den Gratrücken des Monte Arzola (2175) und weiter entlang zu einem namenlosen Pass. Überblicken die zurückgelegte Route, den gestrigen Abstieg und staunen. Wahnsinn, was man so leisten kann! Rechts vor uns eine weiße Kette mit dem Gran Paradiso, der sich immer wieder versteckt.


Was für ein schöner Höhenweg. Der Stausee Lago d`Eugio blickt blau zu uns herauf. Ganz tief links unten das Orca-Tal, wohl oder übel müssen wir da später hinab. Erst mal ruft der Stausee, so nah wie es scheint, ist er aber nicht, ein paar Taleinschnitte lassen den Pfad länger und länger werden. Einige exponierte Abschnitte fordern große Aufmerksamkeit. Zum Teil sumpfig, zum Teil schottrig, von allem etwas. Wir kommen unterhalb der gewaltigen Staumauer an und kämpfen uns auf Stufen wieder hoch, die tun weh.

Sonne pur können wir ab nun genießen, wo der Wind nicht hinpfeift lassen wir uns nieder und stärken uns für den nächsten Pass.

Ein paar hl. Figuren sind in der kleine Grotten, die herausgehauen wurde aus dem Fels. Darunter die hl. Barbara. Ein Stück dem Stausee entlang, dann ein entspannender Abstieg auf Schotterstraße. Nach einer halben Stunde Abzweig nach rechts.

Die Alpe di Colla wartet 400 Meter über uns, auf Christa, Martina und Franz. Viele Serpentinen lassen wir hinter uns, bis wir endlich oben stehen. Bei der Alm ein Hund und vier Rucksäcke. Zwei Männer sind wieder in der Hütte verschwunden. Der Ausblick, Phantastisch. Wo wohl werden wir morgen sein, welche Scharte überqueren?

Erst mal runter, bevor wir an morgen denken, es ist noch genug zu laufen heute. Wir queren den nicht zu steilen Hang, links unten jede Menge Schafe, dazwischen gehörnte Muflonschafe. Der Steig macht gerade wieder eine Biegung, wir sehen, viele Schafe sind auf dem Steig, plötzlich springen zwei bellend auf uns zu. Schafe die Bellen? Nein, es sind Hunde, Maremmen-Abruzzen-Schäferhunde. Diese Hunde werden speziell für die Bewachung von Schafherden gezüchtet und wachsen gemeinsam mit den Schafen auf. Sie haben ein weißes Fell und sind so fast nicht in einer Herde zu erkennen. Aus zwei Hunden werden vier, weitere bleiben bei der Herde.

Was tun? Wir entscheiden weiter den Hang hinauf zu steigen, um oberhalb der Schafe vorbeizugehen. Das funktioniert auch ganz gut. Dabei werden wir ständig eng begleitet von den Hunden. Die jüngeren etwas „forscher“, die älteren mit „souveränem“ Blick. Bei denen hatten wir nie den Eindruck, sie würden uns angreifen.


Nächste Kurve, die nächsten Schafe auf dem Weg. Da können wir es abwarten, bis die Hunde den Weg freimachen. Noch etwas „Geleitschutz“, danach stehen wir nur noch unter Beobachtung. Die Alpe Praghetta ist erreicht, von da an geht es nur noch runter, 1100 Höhenmeter am Stück. Das schlaucht, so gut der Weg auch ausgebaut ist. Die verschiedenen Höhenzonen durchquert, stehen wir nach gefühlten hunderten von Serpentinen endlich unten. Trattoria San Lorenzo (das Albergo ist geschlossen), ein sauberes 4-Bett-Zimmer für uns drei, lässt uns Talosio vergessen.

 
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