Mörnsheim-Eichstätt-Walting-Kipfenberg-Kinding - Wandern so lange der Urlaub reicht

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Panoramaweg an der Altmühl 2019

06  15.04.2019  Montag Mörnsheim  -   Eichstätt  21,9 km  517 ^ 500

   08:30 – 17:30

Gerade mal ein „guten Morgen“ bringt er entgegen, zu seiner Bediensteten die später hereinkommt, sagt er gar nichts, er ist ja mit Zeitung lesen beschäftigt. So ein Muffel.
Wir gehen die Abkürzung zum 1,5 km entfernten Altendorf, der Panoramaweg würde zur Burgruine Mörnsheim über den Berg führen. Wollen heute bis Eichstätt gehen und haben bis Dollnstein schon an die 8 Kilometer zu laufen. Ab der Hammermühle verlassen wir die Teerstraße und biegen in einen Pfad ein, der den Kruspelberg hinaufführt. Christa erschrickt; eine Schlange richtet sich vor ihr zischend auf, diese hat aber ebenso Respekt und verkrümelt sich bald darauf.

Bizarre Felsen erregen unsere Aufmerksamkeit, bei einer Hangkante laden Bänke zur ersten Rast ein. Weiter geht es am Eßlinger Berg entlang mit schönem Blick auf die Bahn die unter uns hindurch fährt und auf die Orte Schönfeld und Hagenacker. Wieder begeistern Blumen und Türme aus Felsen. Nochmal einen Trockenhang hinauf, wo sich oben der Blick auf Dollnstein öffnet.

Ein Wiesenpfad entpuppt sich als Sackgasse, bzw. beendet ein Zaun unsere Schritte. So laufen wir halt doch die Straße hinunter und stehen bald vor dem Eingangstor der Stadtmauer. Christa sucht eine Apotheke, in der Altstadt ist aber keine zu finden. Zurück und weiter auf dem Panoramaweg, bald finden wir Bank und Tisch, wir haben Hunger.

Ein Trupp von ca. 16 Leuten zieht vorbei, die wollen auch nach Eichstätt erfahren wir später. Wieder ein Pfad, super zu laufen, vor dem Burgsteinfelsen mit Gipfelkreuz arbeiten Waldarbeiter, eine Besteigung lassen wir also bleiben. Ein tolles Gemälde in der Heilig-Geist-Kapelle begeistert uns. Bergab dahin, weit vor uns ist ein Radfahrer zu sehen der sich wohl umzieht, ist ihm zu warm geworden?

Nein, er hatte eine Jacke aufgehoben, die hat scheinbar jemand verloren. „Uns gehört sie nicht“, verneinen wir seine Frage. „Vermutlich gehört sie einer der Frauen aus der großen Wandergruppe“, ergänzen wir, „die sind in Richtung Eichstätt unterwegs“. „Ich nehme die Jacke mit und gebe sie in Dollnstein im Touristenbüro ab“, sagt er zu uns, „denen nachzufahren dauert zu lange“. Dann ist er weg. Nur ca. 20 Minuten später kommen uns zwei Frauen entgegen, sie sind umgekehrt, suchen ihre Jacke. Wenn man das immer wüsste, ja dann hätten wir sie mitgenommen. Es wird warm, umziehen, hier weht kein Lüftchen durch. Ein Ehepaar mit Hund geht an uns vorbei.

In einem Baum hängt ein Hexenbesen, sieht zumindest so aus, aber wo ist die Hexe? Irgendwann ist Obereichstätt erreicht, die Felsgestalten rechter Hand werden immer größer. Ein steiler Serpentinenweg endet an einem Rastplatz mit wunderbarer Sicht auf das Altmühltal. Auf der 30 Meter langen Baumstamm-Holzbank haben später alle Platz. Die Wandergruppe, das Paar mit Hund und wir.

Christa ist ganz schön geschafft, Husten und Katarr beengen die Atemwege doch ganz schön. Vorbei an Pferdekoppeln, dann an einem Steinbruch, erreichen wir den Saurier der den Fossiliensteinbruch am Blumenberg bewacht. Einige Leute, überwiegend mit Kindern, sind bewaffnet mit Hammer und Meißel auf der Schatzsuche.

Etwas auf Teer dahin durch den Ort, bis ein Steig bergab abzweigt und einen herrlichen Blick auf die Willibaldsburg von Eichstätt freigibt. Ein Grüß Gott mit einem Hausbesitzerpaar dehnt sich in ein gut 5 minütiges Gespräch aus, so mögen wir das.

Dann sind wir unten, noch mal rauf wie es der Wanderführer vorgibt? Nein, es reicht auch so, folgen einem schönen Weg über die Altmühl und gehen alsbald

unterhalb der Burg auf schattigem Weg in Richtung Zentrum. In Bahnhofsnähe gibt es in der Regel immer ein Hotel.

Eine Apotheke, die kommt gerade recht und neben Lutschtabletten erhalten wir die Auskunft zu einem Quartier.

Eine Pizzeria sollte es doch geben in Eichstätt, aber wo? Der Dom ist verschlossen, auf dem Vorplatz treffen wir Hund und die beiden Herrchen von unterwegs, sie erzählen uns, sie wären in der „Trompete“ untergekommen und da wäre eine Pizzeria dabei. Stimmt, aber hoffnungslos überfüllt. Kurzer Spaziergang, nochmal warten, dann ein Platz und eine leckere Pizza. Super Ambiente, Stimmung, gute Akustik.

07  16.04.2019  Dienstag Eichstätt  -   Walting  19,8 km  513 ^ 514
   09.00 – 16:30

Bei Sonnenschein ziehen wir los, den Schießstättberg hinauf und kommen bald ins Schwitzen. Nach ca. 120 Höhenmetern wechselt die Teer- in eine Schotterstraße welche an Siedlungshäusern vorbei führt. Hier oben kann der Wind ungehindert blasen, wir ziehen gerne unsere Jacken an und schützen die Ohren. Umrahmt von 2 Linden grüßt die Kapelle Maria Hilf, die mit sehr schöner Malerei ausgestattet ist.

Nicht weit davon zweigt rechts ein Wiesenpfad ab der zum „Figurenfeld“ führt, das wollen wir sehen. Alois Wünsche-Mitterecker hat aus Zement und Granit von 1958 bis 1975 an seinem Mahnmal gearbeitet. Ein Schlachtfeld mit sterbenden Soldaten, welches ein einzelner Soldat vom Doktorberg aus überwacht. Diese schaurige Erinnerung steht unter Denkmalschutz.

Zum Panoramaweg müssten wir wieder zurücklaufen, tun wir nicht, sondern folgen der Alternative zum Ort Landershofen. Überqueren die Straße 2230 und kommen der Altmühl wieder nahe. Brotzeitplatz finden wir aber keinen „gscheiten“. Bevor wir den Ort Pfünz betreten noch ein „Schlenkerer“ nach links, ich will zur alten Römerbrücke, die in Wirklichkeit eine steinerne Bogenbrücke aus dem Jahr 1432 ist.

Eiserne römische Legionäre weisen auf das Römerkastell bei Pfünz hin. Der Abstecher war es wert, nicht nur wegen der Brücke, nein, einen schönen Rastplatz haben wir gefunden, nicht weit davon sogar ein Dixi. „Unbeschwert“ und „ohne Druck“ läuft es sich viel besser, rein in den Ort und rauf zum Römerkastell. Noch ein Abstecher zum Kirchberg mit Gipfelkreuz und schönem Überblick zur sehenswerten Filialkirche.

Das Castro Vetoniana wurde teilweise rekonstruiert und hatte beachtliche Ausmaße (190 * 150 m), an jeder Ecke stand ein Wachturm.

Für den Weiterweg nach Walting haben wir uns für den Schlaufenweg Nr. 15 entschieden,  nach einigem Suchen stellen wir fest, doch wieder runter in den Ort zu müssen. Einer Frau fallen beim ausladen ihres Autos unsere Rucksäcke auf, schon sind wir in ein Gespräch vertieft. „Ich wandere auch gerne“, meint sie und fügt hinzu; „so was wie ihr macht, trau ich mir aber nicht zu“.

Sind wir erst begeistert über den schönen Waldweg, so jammern wir nach einer guten Stunde; „Wald, nichts wie Wald und ewige Schotterstraßen, kreuz und quer“. Was sind wir froh endlich wieder freie Sicht zu haben, zumindest die nächste halbe Stunde. Eine letzte Pause, dann wieder hinein in den Wald und nochmal 100 hm hinauf. Der Abstieg ist malerisch, macht Spaß, Walting ist nicht mehr weit.

Zum Landgasthaus zur Mühle, oder zum Landhotel Gut Moierhof? Wir entscheiden uns für das letztere, es liegt zentraler im Ort.Ein tolles Gebäude, mit schönem Biergarten wo wir uns gleich einen Kaffee genehmigen. Beim Abendessen Überraschung, nichts mit a`la Carta, es wird gegrillt und man kann sich holen was und wie viel man will. Gute Salate, gutes Grillfleisch und Würste, zum Schluss noch eine leckere Nachspeise.

Einkauf ist nicht; alle Geschäfte im Ort hätten zugemacht, erfahren wir auf Anfrage.

08  17.04.2019  Mittwoch Walting  -   Kipfenberg 19,7 km  604 ^ 602

   09:00 – 17:15


Nach einem hervorragenden Frühstück wandern wir nach den Angaben meines Navigationsgerätes los. Eine Schotterstraße führt uns hinauf zum Waldrand, wo wir wieder auf den Altmühltal-Panoramaweg treffen, gestern sind wir ja dem Schlaufenweg Nr. 15 gefolgt. Schöne bequem zu laufende Waldpfade biegen mal nach rechts und mal nach links ab. Wir gewinnen an Höhe und steigen vorbei an Heckenstreifen wieder ab zu einem Sträßchen.
Bei Rieshofen übersehen wir das Wasserschloss (es wäre etwas abseits gewesen – Hinweisschilder sahen wir keine) und laufen dann auf Asphalt weiter bis Isenbrunn, das ist wesentlich kürzer. Im Ort ratschen wir mit einem neugierigen Dorfbewohner.

Noch vor dem verschlossenem Kirchlein St. Laurentius lädt uns bei einem Feldkreuz eine Bank zum Verweilen ein. Steigen später hinter der kleinen Kirche zum Waldrand auf, scharf nach rechts abgebogen und dann an der malerischen Wacholderheide der Weinleite entlang.
Wieder macht der Panoramaweg eine riesige Schlaufe, wie es wohl sein wird wenn wir dem gestrichelten Weg auf der Karte folgen?

Nun er ist kaum zu erkennen und steigt steil den Berghang hinauf, da kommen wir doch etwas außer Puste. Aber es rentiert sich, die Aussicht wird immer besser, nach einem Drittel nimmt die Steigung etwas ab und schließlich stoßen wir oben wieder auf die bekannte Route. Was für ein Blick, einige Bänke und sogar eine besetzte Sonnenliege wurden hier zu Recht angebracht.

Am Rand der ersten Ausläufer der Gundoldinger Wacholderheide geht es gemütlich wieder bergab. Nach der Kirche von Gundolfing ist Pause angesagt, im Windschatten wärmt uns die Sonne. So kann es weitergehen, der nächste Aufstieg wartet nach dem Pfarrer-Bierschneider-Weg, knorrige Kiefern und Wacholderbüsche säumen den Pfad. Irgendwann tauchen wir in

urwaldartigen Laubwald ein, der Steig fällt zunehmend ab. Vom Waldrand ein imposanter Blick auf Schloss Arnsberg auf der anderen Talseite. Die Altmühl überquert, durch den Ort hindurch immer mit Blick auf eine Gaststätte oder einem offenen Cafe. Unser Wunsch geht nicht auf, der Landgasthof zum Raben hat heute Ruhetag. So gibt es halt keine Cola und keinen Cappuccino, sondern diverse Sachen aus dem Rucksack.

Auf dem Franz-Xaver-Mayr-Weg steigen wir hinauf zur Arnsberger Leite, vorbei an den Teufelstrittfelsen wo dessen Hufabdrücke noch deutlich zu erkennen sein sollen. Ein Gedicht dieser Weg, bald erreichen wir die ersten Aussichtsfelsen. Es bieten sich tolle Überblicke über Arnsberg, das Altmühltal und den Felsenreihen die noch vor uns sind.

Entlang der Leite wandern wir frohgemut in Richtung Böhming wo beim Hotel Römer-Castell ein Biergarten sehr  verlockend winkt.
Ein Wurstbrot und ein Käsebrot bestelle ich neben Getränken. Reichen 20 Minuten Wartezeit auf die Speisen? Ich glaube nicht, aber was soll`s, was aufgetischt wurde war äußerst fein!

Bis Kipfenberg ist es eigentlich nicht mehr weit, ich will aber auch zum Limes mit seinem rekonstruierten Wachturm. Bedeutet nicht den schnellsten Weg zu wählen, sondern dem Panaromaweg zu folgen, was nochmals gute 100 hm bedeutet.

Für Christa eine Qual. Der Pfad ist zwar schön, aber was hilft das, wenn einem dazu die Muse fehlt, weil halt der Körper schmerzt.

Ich noch den Turm bestiegen, dann zusammen auf nettem Steig runter zur Fahrstraße und dieser quälend und stupide entlang, rein nach Kipfenberg. Wo wohl der Busbahnhof ist? Wir wollen heute noch nach Hause fahren, mal sehen ob das klappt.


Tatsächlich; kamen um 17:15 Uhr an, fahren mit dem Bus um 17:32 Uhr nach Eichstätt, mit dem Zug zu einem anderen Eichstätter Bahnhof, von dort über die Linie Nürnberg nach Pappenheim, wo unser Auto steht. Schufte haben tatsächlich die Antenne oben auf dem Autodach geklaut. Steigen gegen 20:00 Uhr ein und sind kurz nach 22:00 Uhr zu Hause.

09  12.06.2019  Mittwoch Kipfenberg

Treffen uns mit Gisela im Gasthof zur Post in Kipfenberg, nachdem wir unseren Enkel Maxi nach 3 Tagen bei den Großeltern, wieder nach Hause gebracht haben. 3 Tage gemeinsames wandern, Gisela ist schon ganz aufgeregt, mit vollem Gepäck unterwegs zu sein ist neu für sie. Dank eines großen Balkons nehmen wir unser Abendessen dort ein, haben allerlei leckere Sachen mit dabei die redlich geteilt werden. Noch den Ort erkundet, dann ab in die Betten.

09  13.06.2019  Donnerstag Kipfenberg   -   Kinding  16,2 km  402 ^ 402

         09:30 – 16:30

Haben uns vorgenommen erst zur Burg aufzusteigen, der Wanderführer verspricht einen tollen Rundweg. Die Burg selber ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. So steigen wir bald auf einem wunderschönen Waldsteig in vielen Kehren höher und höher und können bald auf die Burg herabschauen, wenn es denn der Wald zulässt. Der höchste Punkt ist erreicht, es geht weiter zum Geografischen Mittelpunkt von Bayern, welchen ein Steinkoloss markiert.

Die erste größere Pause haben wir uns redlich verdient. Kurz weiter auf einer Fahrstraße, dann auf Schotterweg, wo bald ein Waldpfad nach rechts abbiegt. Wir verlassen den Wald und genießen den Blick hinab über steile Felsen ins Birktal. An der Kante entlang mit phantastischer Sicht zur Burg und

den Ort Kipfenberg, bringt uns der Pfad wieder in Richtung Ausgangspunkt. Nochmal rein ins Hotel Post, ich hatte für alle drei bezahlt, Gisela hatte ihre Rechnung aber schon vorher beglichen. Ohne Probleme gab`s das Geld zurück. Den Michaelsberg schenken wir uns, das würde wohl noch mal so 1 ½ Std. Zeit kosten.


Ab nach Kinding, erst der langweiligen Teerstraße bei sehr warmen Temperaturen entlang. Was sind wir froh endlich in schattigem Wald verschwinden zu können. Dort lässt es sich gut laufen, beobachten Eichhörnchen, erfreuen uns zwischendurch an blühenden Wiesen und haben viel zu ratschen.


Eine Schafherde grast neben uns, weit vorne ist das mächtige Gipfelkreuz des Schellenbergs zu erkennen, dort wollen wir rauf. Es liegt zwar abseits des Panoramaweg´s, ist aber fast ein Muss. Der Ort Enkering liegt tief unter uns, drüben leuchten die Ruinen der Rumburg herüber.

Welch ein Blick! Eine nächste größere Pause, der Hunger wird gestillt, bis Kinding ist es nicht mehr weit. Ein Rundweg inklusive Lehrpfad „Vorzeitfestung Schellenberg“ bietet sich an, ich hoffe auf weitere Aussichtsplätze, leider Fehlanzeige, das hätten wir uns sparen können.

Zurück auf den Panoramaweg, der bringt uns nach unten, Blick zum Kindinger Berg, unter der Autobahn hindurch, noch 1 Kilometer, dann haben wir das Hotel Krone erreicht und sind doch recht geschafft.

Cappuccino und Kuchen, ausruhen, treffen uns um 19:00 Uhr zum Abendessen.


 
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